Neuengammer Lagerlied
Text: Alf Dortmann - 1942
Musik: nach dem Soldatenlied " Fern bei Sedan" entstanden im KZ Neuengamme
Fern bei Sedan auf den Höhen
Text: Kurt Moser  1870
   

Dicht bei Hamburg liegt ein Lager
hinter Stacheldraht verbannt
3 x 1000 junge Männer
Konzentrationäre sie genannt.

Früh am Morgen geht's zur Arbeit
ob nach Klinker, ob nach Elb
Schlamm und Dreck, Morast und Kohldampf
doch das Bild bleibt Tag für Tag dasselb

Harter Fron hat uns geschmiedet
zäher Wille ist erwacht
Denn die Jahre, die verflossen,
Haben hart und eisern uns gemacht.

Früh am morgen geht´s zur Arbeit
ob nach Klinker oder Elb´
Dreck, Morast und Schlamm und Kohldampf
doch das Lied bleibt Tag für Tag das selb´

Hört ihr nicht den Ruf der Heimat
beim Appell die Namen schrein
Leuchtend kommt auch euch die Freiheit
Mütter, euere Söhne kehren heim

Fern bei Sedan auf den Höhen,
Steht ein Krieger auf der Wacht,
Neben seinem Kameraden,
Den die Kugel tödlich traf.

Leise flüstern seine Lippen,
Du, mein Freund kehrst wieder heim,
Siehst die teure Heimat wieder,
Kehrst in unsrem Dörflein ein.

In dem Dörflein, in der Mitte,
Steht ein kleines weißes Haus,
Rings umrahmt von Rosen, Nelken,
Drinnen wohnet meine Braut.

Nimm den Ring von meinem Finger,
Nimm den Ring von meiner Hand,
Drück auf ihre weiße Stirne,
Einen Kuß als Abschiedspfand.

Der Soldat, der hat's gesprochen,
Der Soldat, der hat's gesagt,
Seine Augen sind gebrochen,
Dort bei Sedan ist sein Grab.